"Sendlinger Loch": Wie geht es mit der Rewe-Baustelle weiter?

20. Februar 2023

Die Baustelle beim früheren Rewe-Supermarkt in der Alramstraße ist für viele Nachbar:innen ein Ärgernis: Seit Jahren warten wir auf die Fertigstellung des neuen Gebäudes, in dem wieder eine Filiale des Supermarkts untergebracht werden soll.

Mit hohem Energie- und Kostenaufwand wird das Grundwasser aus der Baustelle abgepumpt, und es kursieren in der Nachbarschaft schon Vorschläge, doch bitte einen Badesee anzulegen... zumal die geplante Bebauung mit Eigentumswohnungen im oberen Preissegment sehr kritisch gesehen wird. Besonders der annoncierte "Concierge-Service" sorgt für Belustigung und auch böse Kommentare in der Nachbarschaft, wo man schon mal hört, dass eine lebendige Hausgemeinschaft wohl keine Dienstboten zur Paketannahme benötige. Philip Fickel (SPD) ist Vorsitzender des Unterausschusses Planen-Bauen-Wohnen im Bezirksauschuss Sendling, er sagt: "Leider geht hier beim "Sendlinger-Loch" nichts vorwärts und auch der Investor hat mir auf eine Anfrage im November 2022 nicht mehr geantwortet - das ist traurig und schade! Wir vom Sendlinger Bezirksausschuss sind (fast monatlich) mit dieser Thematik beschäftigt und haben auch unseren Oberbürgermeister Dieter Reiter gebeten, den Kontakt mit dem Investor zu suchen."

Auch beschäftigt ihn die Grünfläche an der Alramstraße, die tatsächlich die einzige öffentliche Grünfläche entlang der Lindwurmstraße bis zum Sendlinger Tor (Nussbaum-Park) darstellt. Unter großem Einsatz des 202O verstorbenen Ernst Dill wurde verhindert, dass der "Rewe-Park" genannte Grünstreifen in die Bebaungspläne einbezogen und zur Tiefgarageneinfahrt wurde. Mittlerweile ist die Fläche vermüllt und mit Baumaterial zugestellt: "Ich möchte, dass diese Grünfläche nicht als Baunebenfläche genutzt wird - das ist öffentliches Grün!", so Philip Fickel.

Umwandlung in eine öffentliche Grünanlage gefordert

Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung hat mit einem Schreiben vom 05.12.2018 klargestellt, dass die Grünfläche nicht als Baunebenfläche zur Verfügung steht. "Tatsache ist, dass diese Fläche von Rohren überzogen ist", heißt es im SPD-Antrag an das Referat für Klima- und Umweltschutz, dem sich am 06.02.2023 alle im Bezirksausschuss vertretenen Parteien einstimmig anschlossen. Darin wird gefordert: "Der "Rewe-Park" muss dringend von Müll und Schutt gereinigt werden. Im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes ... wird hier das Baureferat nochmals aufgefordert, dieses Sendlinger Kleinod in eine öffentliche Grünanlage umzuwidmen und so vor möglicher weiterer Zerstörung zu schützen."

Die Sendlinger SPD sagt: Besonders mit Blick auf die enge Bebauung in Sendling und die immer weiter voranschreitende Überhitzung in den Städten sollten auch kleinere Flächen geschützt und nicht versiegelt werden. Hier könnten kleine Schatteninseln entstehen und für Mensch und Tier Erholung anbieten.

Der Antrag wird nun an die Baurefentin der LH München und das Referat für Umwelt- und Klimaschutz weitergeleitet. (pf/cd)

Kontakt: Philip Fickel, E-Mail

Teilen